Was genau ist eigentlich die Zöliakie? Wer kann sie bekommen und wann? Was ist der Unterschied zu einer Weizensensivität oder Weizenallergie? Diese Fragen versuche ich zu beantworten und euch vereinfacht das Krankheitsbild der Zöliakie zu erklären.

Wichtige Info vorab: Ich bin keine Ärztin, bitte konsultiere immer deinen Hausarzt und meine Videos ersetzen nicht den ärztlichen Rat und die Diagnose.

Ich habe dazu ein Video abgedreht, tippe alles aber auch nochmal ab – je nachdem was du lieber magst. Bei Fragen schreibt mir keine einen Kommentar.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine chronische und lebenslange Autoimmunkrankheit. Dabei erkrankt der Magen-Darm-Trakt – im besonderen der Darm, sie ist genetisch bedingt und bringt eine Unverträglichkeit gegenüber dem Klebeeiweiß Gluten mit sich. Gluten kommt in den Getriedearten Weisen, Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer sowie Einkorn, Emmer und Kamut vor.

Warum eine Autoimmunkrankheit? Bei Kontakt mit Gluten bildet der Körper Antikörper, obwohl eigentlich keine Bedrohung vorliegt. Die richten sich dann gegen den Körper, also gegen das eigene Gewebe im Dünndarm. Das schädigt die Dünndarmschleimhaut und die Darmzotten lösen sich auf. Diese Antikörper lassen sich auch im Blut nachweisen.

Wenn der Dünndarm gesund ist, wird die Nahrung dort in die Bestandteile zerlegt und diese Nährstoffe gelangen über die Schleimhäute in den Körper und versorgen uns mit allem, was wir brauchen. Damit eine möglichst große Fläche entsteht, hat der Darm viele Falten. Das sind die angesprochenen Darmzotten.

Bei Zöliakieerkrankten ist die Dünndarmschleimheit bei glutenhaltiger Ernährung entzündet und die Zotten bilden sich zurück. Eine Folge daraus ist, dass sich die Oberflächengröße verringert und die Nährstoffe können kaum oder gar nicht mehr aufgenommen werden. Daraus folgt ein Nährstoffdefizit. Außerdem schwächt die Entzündigung den Körper enorm, was Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat. Das äußert sich dann in Symptomen. Aber dazu wird es einen separaten Beitrag geben.

Wie entsteht Zöliakie?

Laut meiner Information wird sie in erster Linie vererbt. Das passt auch zu den Erkrankungen in meiner Familie. Aber auch das Immunsystem, Infektionen, Umweltfaktoren und die Ernährung spielen eine Rolle bzw. beeinflussen die Entwicklung der Zöliakie.

Wann bekommt man Zöliakie?

Grundsätzlich kann sie immer ausbrechen. Aber man beobachtet zwei Häufigkeitsgipfel bei der Diagnose: Im Alter zwischen 1 und 8 Jahren und zwischen 20 und 50 Jahren. Nach neueren Untersuchungen haben übrigens ca. 1% der Menschen in Deutschland Zöliakie, also einer von Hundert.

Wie wird die Zöliakie behandelt?

Da gibt es nur eine Antwort: Mit einer lebenslangen, streng glutenfreien Ernährung.

Was ist eine Glutensensivität bzw. Glutenintoleranz?

Hier hat man ähnliche Symptome wie bei der Zöliakie, es werden aber keine Antikörper gebildet – weder im Blut noch im Darm, was sind bei einer Biopsie nachweisen lässt. Auch die Darmzotten sind wunderbar in Takt. Eine glutenfreie Ernähung führt auch hier zur Verbesserung. Wichtig ist, dass eine Zöliakie vom Arzt sicher ausgeschlossen wurde.

Was ist eine Weizenallergie?

Bei der Weizenallergie hat man eine immunologische Reaktion gegenüber den Proteinen, die im Weizen enthalten sind. Die genau Definition und Beschreibung der allergischen Reaktion überlasse ich Ärzten und Biologen. Aber die Reaktion findet recht schnell statt und bildet viele Symptome ab, wie z.B. Juckreiz, anschwellende Zunge oder Lippe, Übelkeit, Bauchschmerzen oder Atemprobleme. Hier muss auch bei der Hautpflege auf Weizeninhaltsstoffe geachtet werden.

Die Kombination aus einer Weizenallergie und der Zöliakie ist möglich. Wichtig ist immer die korrekte Diagnose der Zöliakie durch eine Biopsie und der Bestimmung der Antikörper. Falls der Test negativ ausfällt, sollte auf eine Sensivität oder Allergie getestet werden.

Hilfreiche Links

Deutsche Zöliakie Gesellschaft www.dzg-online.de/das-krankheitsbild.364.0.html
Zöliakie Austausch www.zoeliakie-austausch.de/was-ist-zoliakie/
Studie Zöliakieprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
www.aerzteblatt.de/archiv/171573/Zoeliakiepraevalenz-bei-Kindern-und-Jugendlichen-in-Deutschland